Der Zigarrenkleber: zum Rollen und Beringen von Zigarren unverzichtbar
Wer einem Zigarrenroller bei seinem Handwerk zusieht, entdeckt dabei auch eine Substanz, die oftmals wenig beachtet wird, in der Zigarrenherstellung aber unverzichtbar ist. Der Blick fällt auf eine kleine Dose auf dem Tisch, in deren milchige Masse der Zigarrendreher immer wieder seine Finger taucht, während er die Zigarre herstellt. Dabei geht es um den Zigarrenkleber.
Zigarrenkleber aus Yuca oder anderen Pflanzenextrakten
Als Kleber erfüllt diese organische Substanz beim Herstellen von Zigarren eine essenzielle Funktion. Es handelt sich um einen Lebensmittelklebstoff aus Pflanzenextrakten, der auch in der Produktion von Briefumschlägen und Briefmarken zum Einsatz kommt. Ein Zigarrenkleber enthält Stärke- und Dextrinverbindungen, die aus Yuca oder anderen Pflanzenwurzeln mit hohem Stärkeanteil wie beispielsweise Mais, Weizen oder Reis erzeugt werden.
Lebensmittelechter Klebstoff zum Rollen von Zigarren
Beim Rollen trägt der Torcedor eine kleine Menge des Zigarrenklebers auf den Außenrand des Deckblattes auf, bevor er es gekonnt um den Zigarrenwickel rollt. Die klebrige Substanz sorgt dabei dafür, dass das Deckblatt auf der Zigarre haften bleibt. Darüber hinaus kommt der Klebstoff beim Anbringen der Kappe zum Einsatz. Der Zigarrenroller bringt mithilfe dieses Klebers die Kappe am Kopfende der Zigarre an. Die klebrige Masse ist rein pflanzlicher Natur und lebensmittelecht. Zigarrenraucher spüren den essbaren Kleber weder im Geschmack noch im Geruch, sodass sie jede Zigarre uneingeschränkt genießen können.
Klebstoff in Pulverform zum Anmischen in Wasser
In vielen Zigarrenmanufakturen nutzen die Zigarrenroller den Kleber auch, um die Zigarrenringe anzubringen. Die Gründe dafür liegen in der Lebensmittelechtheit und den vielseitigen Eigenschaften eines Zigarrenklebers. Als Alternative zu diesem klassischen Zigarrenkleber finden mancherorts Klebstoffe auf Mehlstärkebasis Verwendung. Üblicherweise kaufen die Zigarrenfabriken den Lebensmittelkleber in Pulverform, um ihn erst unmittelbar vor dem Gebrauch frisch anzumischen. Seine viskose Beschaffenheit und seine klebenden Eigenschaften entwickelt der Zigarrenkleber erst, wenn er in abgekochtem warmen Wasser aufgelöst wird.
Stärkebasierter Zigarrenkleber: günstig in der Anschaffung
Als Lebensmittel auf Pflanzenbasis hat der frisch angemischte Klebstoff nur eine beschränkte Haltbarkeit. Deshalb mischt der Zigarrendreher nur jene Menge des Klebers an, die er voraussichtlich benötigen wird. Nach getaner Arbeit lagert er den restlichen Zigarrenkleber an einem kühlen Ort, um ihn am nächsten oder übernächsten Tag aufzubrauchen. Ein Vorteil der stärkebasierten Kleber sind die günstigen Herstellungskosten. Wenn ein Torcedor eine Zigarre rollt und beringt, sind für die Verwendung des Klebers Kosten von weniger als 25 Prozent eines US-Dollar-Cents einzukalkulieren. Die Zigarrenmanufaktur Perdomo setzt beispielsweise auf Zigarrenkleber auf Yuca-Basis. Für ein Produktionsvolumen von zwölf Millionen Zigarren pro Jahr werden 880 Kilogramm der klebrigen Substanz in Pulverform benötigt.